Sie wollen sich über naturnahe Gärten informieren oder mitarbeiten?
Die NABU-Gruppe Kehl-Hanauerland und die Bürgerinitiative Umweltschutz Kehl e.V. fördern die Artenvielfalt im Garten.
Was macht die AG „Blühendes Kehl“?
Graue Gärten oder Gärten des Grauens?
Im privaten Garten und auf öffentlichen Flächen werden in den letzten Jahren vegetationsarme Schotterflächen angelegt. Das Einheitsgrau dominiert die Farbgebung. Einen jahreszeitlich bedingten
Wechsel der Farben in den Gärten gibt es nicht. Die Anmutung der Schotterflächen ist kühl. Dennoch heizen sie sich stärker auf als Grünflächen und strahlen die Wärme auch in der Nacht ab. Gerade
im heißen Sommer tragen sie so noch zusätzlich zur Überhitzung des Stadtklimas bei.
Angelegt werden sie meist in der Annahme, pflegeleicht zu sein. Doch schon nach wenigen Jahren kommt der Pflegeaufwand. Laub und anderes organisches Material sammeln sich zwischen den Steinen und
bieten einen guten Nährboden für Samen. Zwischen den Steinen können die Samen, die von Wind oder Vögeln verbreitet werden, ungestört wachsen. Da Unkrautvernichtungsmittel in Privatgärten verboten
sind, ist längerfristig ein sehr hoher Pflegeaufwand für die Schotterfläche erforderlich.
Auch im Blick auf das Ökosystem bringen die Schottergärten Nachteile mit sich. Die Böden unter den Schottergärten werden in der Regel durch eine Folie oder ein Vlies versiegelt. Was für die Vermeidung des Pflanzenwuchses erwünscht ist, wirkt sich auch auf Bodenlebewesen aller Art aus: Der Boden unter den Steinen ist tot. Er scheidet als Nahrungsquelle für Insekten, Eidechsen, Amphibien, usw. aus. Mit Schottergärten werden daher Fauna und Flora nachhaltig beeinträchtigt oder sogar geschädigt. Zudem durchdringen die Wurzeln mancher Unkräuter nach einigen Jahren selbst Folie oder Vlies.
Schon bei der Anlage sollte auch der arbeitsintensive Rückbau eines Schottergartens bedacht werden. Erste Erfahrungen zeigen, dass durch die Mischmaterialen aus Stein, Folie und Erde hohe Entsorgungskosten an der Deponie entstehen. Mit unserer Initiative „Blühendes Kehl“ wollen wir Sie ermutigen, sich nicht von dem Argument „pflegeleichter Schottergarten“ fehlleiten zu lassen. Bei der Anlage des Gartens geben wir Ihnen gerne Tipps zu pflegeleichten Alternativen. Sie sind ökologisch wertvoll und wirken sich positiv auf das Kleinklima in Ihrer nahen Umgebung und in der Stadt aus.
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